Griechischer Bergtee: Kleines Wunder der Natur

„Sideritis scardica“ heißt die Pflanze, aus der der griechische Bergtee gewonnen wird. Gern wird die Pflanze auch als Griechisches Eisenkraut bezeichnet und sie ist seit über 2000 Jahren für ihre anregende Wirkung bekannt. Auf Kreta tranken Bauern und Hirten diesen Tee gern nach der Arbeit, er gilt dort auch heute noch als Heilmittel. Nun ist es auch bei uns an der Zeit, sich auf dieses alte Mittel zu besinnen.

Botanisches zum Bergtee
Griechischer Bergtee ist ein Kräutertee mit langer Tradition. Er wird aus den Pflanzenteilen gewonnen, die oberhalb der Erdoberfläche wachsen. So werden Blätter, Stängel und Blüten verarbeitet. Griechisch lautet der Name „Sidero“, was so viel wie „Eisen“ bedeutet. Die Pflanze gehört zu den Lippenblütlern und findet sich daher in guter Gesellschaft mit dem hierzulande besser bekannten Salbei. Mit diesem hat der Bergtee neben dem Aussehen auch den Geruch gemein. Geschmacklich jedoch unterscheiden sich beide deutlich, denn der Bergtee ist weitaus milder und süßer als der doch recht herbe Salbeitee.
Auch wenn der Name griechisch ist und die Pflanze vor allem auf Kreta zu finden ist – die Gattung Sideritis zählt mehr als 150 verschiedene Unterarten, die im gesamten Mittelmeerraum zu finden sind und sich auch in der Türkei oder in Spanien wiederfinden. Einige Arten kommen allerdings nur in einem eng begrenzten Raum vor und werden daher als endemisch bezeichnet.
Bauern und Hirten sammeln die Pflanzenteile und trocknen diese in der Sonne – die Gesundheit der Menschen weltweit profitiert dann vom Geschäftssinn der Großhändler, die den Tee bis in alle Teile der Erde bringen.

Griechischer Bergtee: Wirkung auf die Gesundheit
Die im griechischen Bergtee enthaltenen ätherischen Öle, Flavonoide und Caryphyllene sowie die enthaltene Palmitinsäure lassen die gewonnenen Pflanzenteile zu etwas gesundheitlich Wertvollem werden. Menthol, Carvacrol, Thymol und Myristicin sind im griechischen Bergtee enthalten und wirken gemeinsam mit einigen weiteren Stoffen antibiotisch. Das heißt, dass hier eine krankheitshemmende Wirkung hervorgerufen werden kann – der Tee ist als Entzündungshemmer und Antioxidans bekannt. Die Inhaltsstoffe wirken außerdem leistungssteigernd und können das Gefühl von Stress mindern.
Griechischer Bergtee ist kein Getränk, das nur aus Durstgründen verzehrt wird – die gesundheitlich fördernde Wirkung ist inzwischen hinreichend bekannt und so wird der Tee unter anderem bei der Behandlung von Schlafstörungen gereicht. Auch Angststörungen zählen zu den Behandlungsgebieten, bei denen griechischer Bergtee zum Einsatz kommt. Auch bei Stress, Erschöpfung und Burn-out wird neuerdings vermehrt auf diesen Tee gesetzt, der stimmungsausgleichend wirkt und keine unerwünschten Nebenwirkungen zeigt. Daher ziehen viele Patienten den Tee einer Behandlung allein mit schulmedizinischen Ansätzen vor.
Neurobiologen haben sogar eine Erklärung für die Wirkung des griechischen Bergtees. Er wirkt laut ihren Forschungen anregend auf die Ausschüttung von Serotonin-Botenstoffen. Diese wiederum werden im Kampf gegen Angststörungen benötigt, denn bei diesen Erkrankungen ist die Ausschüttung von Serotonin als ausgleichender Botenstoff im Körper gestört. Der Austausch von Serotonin und Noradrenalin wird durch das regelmäßige Trinken von griechischem Bergtee gefördert und pegelt sich besser ein.
Allgemein wird griechischer Bergtee also zur Behandlung verschiedener Erkrankungen sowie zur Rekonvaleszenz verwendet. Viele Anwender berichten von den positiven Erfahrungen, die sie mit diesem Getränk machen konnten, allerdings ist immer die regelmäßige Einnahme über einen längeren Zeitraum ausschlaggebend.

Griechischer Bergtee: Historische Ausflüge
Einst tranken die Bauern Griechenlands den Tee, weil er ihnen schmeckte. Doch nach und nach kamen sie dahinter, dass hier auch eine ganz spezifische Wirkung hervorgerufen werden kann und diese besteht eben in der Stimmungsaufhellung und Anregung. Sie fühlten sich nach dem Trinken des Tees entspannter und schon bald wurde das Getränk zum üblichen „Feierabendgetränk“. Aus diesem Grund wird griechischer Bergtee gern auch als Hirtentee bezeichnet. Weitere Namen sind Eselstee, Almtee und Tee vom Berg. Auch beim Kampf gegen Entzündungen und Erkrankungen konnte griechischer Bergtee punkten – seine antibakterielle Wirkung ist schon seit der Antike bekannt. Wunden, die durch den Einsatz eiserner Waffen verursacht wurden, konnten mit griechischem Bergtee behandelt werden und entzündeten sich nicht bzw. klangen Entzündungen rascher ab. Dass der Tee auch eine gute Wirkung gegen Erkältungen und Magenprobleme hat, wurde allerdings erst viel später festgestellt. Für diese Wirkung jedoch wird er noch heute geschätzt und verdrängt so manchen „Erkältungstee“ aus den Teeregalen der privaten Anwender.

Wissenschaftliche Untersuchung des Tees
Wenn ein natürliches Mittel so ausgezeichnet wirkt, beschäftigt sich auch die Wissenschaft damit. Forscher fanden in Studien heraus, dass der Tee positiv bei depressiven Verstimmungen wirkt und dass er auch ausgleichend bei ADHS eingesetzt werden kann. Die Wirkung ist in einem Patent aus dem Jahr 2011 erklärt und wird bei entsprechenden Mitteln zur Behandlung berücksichtigt. Dabei vergleichen die Wissenschaftler die Wirkung der Sideritis-Pflanzen mit Johanniskraut, welches schon weitaus länger gründlich erforscht ist.
Momentan wird Bergtee bei der Behandlung von Alzheimer eingesetzt bzw. finden am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Magdeburg entsprechende Studien statt. Die Teilnehmer der Studie, die regelmäßig diesen Tee trinken, zeigen positive Veränderungen der Gedächtnisleistung. Es konnte sogar nachgewiesen werden, dass sich die schädlichen Ablagerungen im menschlichen Gehirn durch den regelmäßigen Genuss des Tees vermindern, wobei von Minderungen von bis zu 80 Prozent die Rede ist.

Zubereitungstipps

Damit der Tee seine Wirkung entfalten kann, muss er richtig zubereitet werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten.

  1. Wasser muss in einem Topf zum Kochen gebracht werden. Pro Liter werden nun drei Gramm Tee in das Wasser gegeben, das Ganze muss 10 Minuten leicht sprudeln. Wichtig ist, dass der Topf dabei abgedeckt wird. Die Inhaltsstoffe aus dem Tee gehen nun in das Wasser über. Wer sparsam ist, kocht die Blätter noch ein zweites Mal auf, dann sollte allerdings weniger Wasser verwendet werden, um die Wirkung des Tees zu erhalten.
  2. Die zweite Möglichkeit ist, das Teekraut in eine Tasse zu geben und dort wie üblich mit kochendem Wasser aufzugießen. Zehn Minuten ziehen lassen – fertig.

Der Tee muss nicht frisch aufgebrüht getrunken werden, er ist auch kalt ein Genuss. Wer ihn süßen möchte, nimmt ganz traditionell griechischen Honig, wobei die Griechen selbst gern zu Thymianhonig greifen. Eine Zubereitungsvariante besteht in der Verwendung von Zimt und Zitronensaft, wobei beides sparsam eingesetzt werden sollte. Beides sollte zudem erst eingerührt werden, wenn der Tee die gewünschte Trinktemperatur erreicht hat.

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